Ausflugsziele Startseite

 
Rubriken:
> Action & Freizeit
> Ausgewählte Ferien- 
   Wohnungen/Häuser

> Ausgewählte
   Hotels & Pensionen

> Baden im Harz
> Burgen & Schlösser
> Dome, Kirchen & Klöster
> Familie & Kinder
> Garten- & Parkanlagen
> Geschichte
> Harzer Persönlichkeiten
> Harzer Traditionen &
   Handwerk

> Hofläden &
   Direktvermarkter

> Höhlen & Bergwerke
> Kultur
> Motorradtouren
> Mühlen im Harz
> Museen
> Natur & Nationalpark
> Pilze, Flora & Fauna
> Reiten & Kutschfahrten
> Schlemmen
> Seen & Talsperren
> Tiere & Tiergärten
> Traumhochzeit im Harz
> Türme & Warten
> Wandern & Radeln
> Wellness & Gesundheit
> Wissenswertes

> Harz-Hotels online 
   Buchen mit Booking >>>

> Fewo online Buchen
  
mit Booking >>>

> Suchmaschine

> Harzorte mit Gastgebern
> Fotos vom Harz
> Video's vom Harz
> Webcam's vom Harz

> Harz Radio Archiv
> Aktuelles aus dem Harz 

 

 
 
 
 

Burg Großleinungen

Großleinungen ist ein Ortsteil der Stadt Sangerhausen im Landkreis Mansfeld Südharz. Die Ortschaft liegt im Südharz an der Landesstraße L 231 zwischen Drebsdorf und Morungen an der Leine. Das Gebiet um Großleinungen ist wahrscheinlich schon in vorgeschichtlicher Zeit besiedelt gewesen, älteste archäologische Funde stammen aus der jüngeren Steinzeit (Steinaxt) sowie Siedlungsfunde aus der Eisenzeit.

Auch das Grundwort des Ortsnamens -ungen deutet auf ein frühes Gründungdatum hin, das man wohl in der Völkerwanderungszeit ansiedeln kann. Erstmals erwähnt wurde der Ort in Zusammenhang mit der Unterwerfung des Thüringerreiches im Jahre 531 durch die Franken. Die Leine war fortan Grenzfluss zwischen den Franken und den Sachsen, der Ort Linungen wurde in zwei Hälften geteilt, das östliche Munislinungen und das westliche Majorlinungen. Der östliche Ortsteil lag im Hassegau mit Friesenfeld, kirchlich gehörte es zum Bistum Halberstadt. Die westliche Hälfte gehörte zum Helmegau und damit zum Erzbistum Mainz.

Großleinungen war also schon früh ein Ort mit strategischer Bedeutung. Angenommen wird, dass die beiden Burgen Leinungen und Morungen in der Zeit zwischen 950 - 1000 gebaut wurden. Sie bildeten zusammen den Burgbezirk (Comitat) Morungen, der sich um das Jahr 1009 im Besitz des Grafen Goswin des Älteren von Leige befand. Darüber berichten die Pegauer Analen wie folgt: „Wiprecht war ein kluger, waffentüchtiger Mann und vollbrachte als trefflicher Ritter viel ausgezeichnete Kriegsthaten. Infolge seiner Tüchtigkeit ward er bekannt und vertraut mit Herrn Goswin dem Ältern, Grafen von Leinungen. Da der sah, daß Wiprechts Thatkraft seiner edeln Abkunft entsprach, gab er ihm seine Tochter Sigena, eine wohl gestalte Jungfrau, zur Ehe; denn er war der ganz richtigen Meinung, Wiprecht werde seinem Geschlecht noch in fernen Zeiten zur Zierde gereichen. Als Mitgift bestimmte Goswin seiner Tochter Mohrungen und Gatersleben samt Ländereien, Allodien und Zubehör. Die übrigen Erbgüter, nämlich Leinungen, Siebigerode und Drackenstädt gab er seinen beiden andern Töchtern. Wiprecht erhielt aus dieser glücklichen Ehe einen Sohn, der der Erbe seines Namens und Reichtums ward und als jüngstes der nachgelassenen Kinder den Vater später an Tapferkeit noch weit übertraf, wie der geneigte Leser sehen wird. Auch zwei Töchter bekam Wiprecht von Frau Sigena. Die eine heiratete ein gewisser Heinrich von Leinungen, die andere der ältere Wernher von Veltheim, dem sie zwei Söhne schenkte: Wernher und Adelgot, den spätern Erzbischof von Magdeburg.“

Sigena von Leinungen war die Mutter des bedeutenden Markgrafen Wiprecht II. von Groitzsch. In zweiter Ehe war sie verheiratet mit Friedrich I. von Pettendorf; aus dieser Ehe entstammt Friedrich II. von Pettendorf. Dessen Sohn Friedrich III. von Pettendorf war mit Heilika von Schwaben verheiratet, der Tochter von Herzog Friedrich von Schwaben und Agnes von Waiblingen. Aus dieser Ehe stammten zwei Töchter – Erbtochter Heilika heiratete Otto V. von Scheyern, den ersten Wittelsbacher. Daher gilt Sigena von Leinungen als Stammmutter des königlichen Geschlechts der Wittelsbacher.

Die erste urkundliche Erwähnung erfährt Großleinungen im Jahre 1107 als „Leinunge“. Im Jahre 1253 wird der Ort als Lehen der Mansfelder Grafen genannt. Um diese Zeit verlieren sich auch die Spuren der Leinunger Grafen im Dunkel der Geschichte. Auch gibt es erst zum Ende das Spätmittelalters wieder weiteren Quellen zur Burg.

Seine strategische Position hatte diese Region damals schon lange verloren, Erzreichtum und der damit einhergehende Bergbau brachten der Region aber neuen Wohlstand. Darüber berichtet uns eine Urkunde aus dem Jahre 1408 und der Regionalchronist Cyriacus Spangenberg schreibt in seinem vierten Teil der Mansfeldischen Chronica, dass um 1455 der Bergbau im Gericht Morungen "im vollen Schwang gangen ist".

Erst im Jahre 1529 wird die Burg dann wieder erwähnt. Graf Gebhardt VII. von Mansfeld belehnt demnach Herdan Hacke mit der „Hüttenstätte zu einem freien Rittersitz“. Hacke erbaute auf dem Burggelände einen Junkerhof. Aber bereits 1537 kaufte Graf Philipp II. von Mansfeld das Anwesen und machte es dauerhaft zum Amtssitz. Anzunehmen ist, dass die alte Burg, die eine Wasserburg war, abgerissen wurde und auf den Fundamenten der alten kastellartigen Anlage, mit dessen Steinen, das neue Gut erbaut wurde. Es war ein dreistöckiger Bau, unten massiv und die Stockwerke aus Fachwerk.

Im Jahr 1562 kam das Amt Leinungen in den Besitz von Ascha von Holla, der 1563 den Turm des Amtshauses erbauen ließ.

1655 übernahm der Generalfeldmarschall Ernst Albrecht von Eberstein das Amt Leinungen - Morungen. Die Zugehörigkeit des Amtes wechselte zwar in den folgenden Jahrhunderten mehrfach, das Amt und somit das Gut blieb aber bis 1945 im Besitz seiner Nachkommen, derer von Eller-Eberstein. Das Amtshaus, welches auch Schloss genannt wurde, war um 1800 noch in gutem Zustand, um das Jahr 1813 aber bereits baufällig. Es wurde dann wohl abgerissen und durch neue Bauten ersetzt.

Das Rittergut, das innerhalb der Ortslage liegt, ist heute ein Wirtschaftshof. Nur der, im 16.Jahrhundert, von dem Baumeister Christoph von Sulzbach erbaute quadratische fünfgeschossige Turm mit Pyramidendach, zeugt heute noch von dem alten Schloss, das auf dem Gelände der hochmittelalterlichen Wasserburg stand.

>>> Gastgeber bei Sangerhausen

zurück

Copyright der Fotos und der Texte Bernd Sternal 2012

 
Burgen und Schlösser in der Harzregion: Band 4
Bernd Sternal, Wolfgang Braun
Burgen und Schlösser der Harzregion, Band 4

Diesmal stelle ich Ihnen textlich 49 Burgen und Schlösser vor, die durch zahlreiche Rekonstruktionszeichnungen, Grundrisse, Stiche und Illustrationen veranschaulicht werden, die diesmal allerdings von verschiedenen Künstlern stammen. Ich habe wieder zahlreiche Archive und Bibliotheken durchforstet um Daten, Fakten aber auch neue wissenschaftliche Erkenntnisse zusammen zu tragen. Auch in diesen Band habe ich wieder zahlreiche Burgen und Schlösser aufgenommen, die nicht unmittelbar der Harzregion zugeordnet werden können, mit dieser aber geschichtlich eng verflochten sind. Wer mehr über die Herren dieser Burgen und Schlösser - über die Adelsgeschlechter der Harzregion - wissen möchte, dem empfehle ich meine „Harz-Geschichte“ Band 2 und Band 3. In diesen Büchern setze ich mich mit den geschichtlichen Persönlichkeiten und den entsprechenden Ereignissen in der Harzregion des Früh-, Hoch- und Spätmittelalters auseinander. Dabei spielen natürlich auch die Befestigungsanlagen immer eine Rolle. Ich wünsche Ihnen wieder viel Freude beim Lesen; vielleicht auch beim Erkunden dieser faszinierenden Bauwerke aus längst vergangener Zeit, die uns auch heute noch so viele Rätsel aufgeben.

Gebundene Ausgabe: 26,99 €
180 Seiten, 1 Übersichtskarte, 13 Rekonstruktions- und 33 Grundrisszeichnungen,
14 Stiche, 29 Zeichnungen, Grafiken und Fotos
Gebundene Ausgabe: 26,99 €
180 Seiten, 1 Übersichtskarte, 13 Rekonstruktions- und 33 Grundrisszeichnungen,
14 Stiche, 29 Zeichnungen, Grafiken und Fotos
Taschenbuch: 14,99 €
136 Seiten, 1 Übersichtskarte, 13 Rekonstruktions- und 33 Grundrisszeichnungen,
11 Stiche, 29 Zeichnungen, Grafiken und Fotos
Taschenbuch: 14,99 €
136 Seiten, 1 Übersichtskarte, 13 Rekonstruktions- und 33 Grundrisszeichnungen,
11 Stiche, 29 Zeichnungen, Grafiken und Fotos