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Burg Schraplau

Auch die Burg Schraplau ist keine Anlage, die der direkten Harzregion zugordnet werden kann. Auf Grund ihrer geschichtlichen Bedeutung, die eng mit der Harzregion verknüpft ist, soll sie aber in meinen Ausführungen nicht fehlen.

Schraplau ist eine Kleinstadt in der Verbandsgemeinde Weida-Land, die zum Saalkreis gehört. Die Stadt liegt südlich des Seengebietes Mansfelder Land und südöstlich von Eisleben, in unmittelbarer Nähe zur A 38.

Bereits im Hersfelder Zehntverzeichnis von 880 bis 899 wurde Schraplau als „Scrabenlebaburg“ genannt. Zu jener Zeit dürfte die riesige Anlage, die auch „Altenburg“ genannt wird, bereits existiert haben. Friedrich Stolberg ist sogar der Auffassung, dass es eine noch ältere und noch größere Anlage gegeben hat, worauf zugefüllte Gräben sowie Böschungs- und Wallreste hindeuten.

Bei Ausgrabungen wurde festgestellt, dass die Altenburg im 9. Und 10. Jahrhundert wohl von den Slawen als eine große Volksburg angelegt worden ist. Sie ist somit einem Zeitspektrum der karolingischen Herrschaft zuzuordnen und deren kriegerische Auseinandersetzungen mit den westlich der Saale siedelnden Slawen. Es wurden die Reste zweier zeitlich versetzter Trockenmauern entdeckt, die auf eine Zerstörung und einen Wiederaufbau im Laufe ihrer Nutzung hindeuten.

Im 10./11. Jahrhundert war die Burg im Besitz der reichsunmittelbaren Herren von Schraplau, die wohl dem Geschlecht der Grafen von Querfurt oder von Mansfeld entstammten. In schriftlichen Überlieferungen treten als Ahnherr ein Thimo von Schraplau sowie ein Egeloff von Schraplau auf. Mit Egeloffs Tod 1196 erlosch das Geschlecht. Es kann sicherlich davon ausgegangen werden, dass die Burg der Herren von Schraplau bereits eine kleinere Ministerialenburg war und nicht mehr das gesamte Gebiet der Volksburg einnahm.

Um 1200 kam die Burg in den Lehnsbesitz des Magdeburger Erzstifts. Der Fürstbischof errichtete im westlichen Teil der Altenburg eine romanische Anlage. Dann übergab das Erzstift die Burg als Lehen an die Burggrafen von Magdeburg, die aus dem Geschlecht der Querfurter Grafen stammten. Diese setzten Vögte zur Verwaltung der Herrschaft ein. 1242 urkundete ein Ritter Rudolf von Schrapelo als Vasall des Burggrafen. Seit 1267 residierte Burchard I. von Schraplau aus einer Seitenlinie der Edlen Herren von Querfurt in der Burg. Burchard II. von Schraplau „der Lappe“ nannte sich auch „burchgravius in scraplowe“. Die enge Verbindung der Schraplauer Grafen zu den Querfurter Edelherren und zum Erzbistum führte im 13. Jahrhundert zu einer bedeutenden Herrschaftsausdehnung dieser Adelsfamilie. Burchard III. von Schraplau wurde 1307 sogar Erzbischof von Magdeburg. Er ging als streitbarer und machtbesessener Erzbischof und Fürstbischof in die Geschichtsbücher ein. Im Jahr 1325 führte er eine Fehde gegen die Städte Halle und Magdeburg, die sich gegen ihn verbündet hatten und in dessen Ergebnis er gefangen genommen und erschlagen wurde. Burchard III. hatte sich durch seine ständigen Fehden stark verschuldet. Seine Erben konnten daher die Herrschaft Schraplau nicht halten und verkauften sie im Jahr 1335 an die Grafen von Mansfeld. Die Herren von Schraplau zogen sich auf Ihre Herrschaft in Wettin zurück. Zuvor, im Jahr 1347, wurde die Burg durch Erzbischof Otto von Magdeburg belagert.

Fortan blieb die Burg für lange Zeit im Besitz des Mansfelder Grafenhauses, wobei die verschiedenen Linien in den Besitz der Herrschaft kamen. Die Grafen Ernst und Albrecht von Mansfeld führten im Jahr 1484 umfangreiche Bauarbeiten an der mittelalterlichen Burg durch. Bei einer Erbteilung im Jahr 1501 wurde die Herrschaft Schraplau in zwei Ämter geteilt. Graf Gebhard von Mansfeld-Mittelort erhielt das Oberamt mit der Burg. Zur Zeit des Schmalkaldischen Krieges war Graf Albrecht IV. von Mansfeld-Hinterort im Besitz des Amtes Schraplau. Dieser war Mitbegründer des Schmalkaldischen Bundes und einer der Heerführer der Protestanten im Schmalkaldischen Krieg, was den kaiserlichen Truppen Anlass war, die Burg im Jahr 1547 zu zerstören. Graf Christoph I. von Mansfeld-Mittelort errichtete dann zwischen 1574 und 1591 ein Schloss, das er als Residenz nutzte.

Nach dem Aussterben der Linie Mansfeld-Mittelort, die im Besitz der Schraplauer Herrschaft war, ging diese erneut an die Grafen von Mansfeld-Hinterort. Aber wohl nicht für lange, denn bereits im Jahr 1637 verlegte Graf Johann Georg von Mansfeld-Vorderort seinen Wohnsitz auf das Schloss. Im Jahr 1683 verkaufte Gräfin Barbara Magdalene von Mansfeld das Oberamt Schraplau an die Herren von Hake. Sie zog als letzte des Mansfelder Grafengeschlechtes aus dem Schloss aus.
Das Schloss wurde dann von einem Amtmann verwaltet, im Jahr 1713 wurde durch den Amtmann Sylvester Brachvogel die Haube vom Bergfried genommen. Für das Jahr 1730 ist überliefert, das noch eine preußische Besatzung von 22 Mann auf dem Schloss stationiert war, scheinbar war dessen baulicher Zustand aber schon sehr schlecht. Eine Nutzung als Archiv und Gerichtsstube ist letztmals für 1732 beurkundet. Danach verfiel die Burg mehr und mehr, im Jahr 1736 wurde sie bereits als Steinbruch benutzt.

Die Ausdehnung der vermutlichen slawischen Volksburg hat wohl mindestens 200 x 550 m betragen. Diese frühmittelalterliche Anlage war durch Gräben, Wälle und Böschungen gesichert. Massive Steinbauten hat es sicherlich nicht gegeben und die in jener Zeit üblichen Holz-Erde-Bauten würden sich nur durch ausgedehnte archäologischen Grabungen nachweisen lassen – wenn überhaupt. Dem steht entgegen, dass dieses Gelände seit etwa 100 Jahren in privaten Händen und von Bauten und Gärten überzogen ist.

In der Westspitze dieser „Altenburg“ wurde dann um 1200 eine hochmittelalterliche Burganlage auf einer Fläche von etwa 100 x 200 m errichtet. Diese neue Burganlage ist durch einen breiten Halsgraben mit Vorwall gegen die alte Anlage gesichert. Auf der südöstlich gelegenen Hochfläche der neuen Anlage befindet sich die Kernburg, dahinter befinden sich, in nord- und westliche Richtung, sechs weitere durch Geländeabfall bedingte terrassenförmige Höfe. Die ganze Anlage war gesichert durch einen Zwinger mit fünf Halbrundtürmen und einem runden Bergfried. Im Jahr 1732 stand noch der Stumpf des runden Bergfrieds mit 15 m Durchmesser und 30 m Höhe. Erhalten sind nur noch Teile der Ring- und Zwingmauern, teilweise mit den Halbrundtürmen sowie Kellergänge und Kellerräume. Das neuzeitliche Residenzschloss ist vollständig verschwunden.

Weitere Informationen: https://de.wikipedia.org/wiki/Burg_Schraplau

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Copyright der Fotos Wikipedia und der Texte Bernd Sternal 2013

 
Burgen und Schlösser in der Harzregion: Band 4
Bernd Sternal, Wolfgang Braun
Burgen und Schlösser der Harzregion, Band 4

Diesmal stelle ich Ihnen textlich 49 Burgen und Schlösser vor, die durch zahlreiche Rekonstruktionszeichnungen, Grundrisse, Stiche und Illustrationen veranschaulicht werden, die diesmal allerdings von verschiedenen Künstlern stammen. Ich habe wieder zahlreiche Archive und Bibliotheken durchforstet um Daten, Fakten aber auch neue wissenschaftliche Erkenntnisse zusammen zu tragen. Auch in diesen Band habe ich wieder zahlreiche Burgen und Schlösser aufgenommen, die nicht unmittelbar der Harzregion zugeordnet werden können, mit dieser aber geschichtlich eng verflochten sind. Wer mehr über die Herren dieser Burgen und Schlösser - über die Adelsgeschlechter der Harzregion - wissen möchte, dem empfehle ich meine „Harz-Geschichte“ Band 2 und Band 3. In diesen Büchern setze ich mich mit den geschichtlichen Persönlichkeiten und den entsprechenden Ereignissen in der Harzregion des Früh-, Hoch- und Spätmittelalters auseinander. Dabei spielen natürlich auch die Befestigungsanlagen immer eine Rolle. Ich wünsche Ihnen wieder viel Freude beim Lesen; vielleicht auch beim Erkunden dieser faszinierenden Bauwerke aus längst vergangener Zeit, die uns auch heute noch so viele Rätsel aufgeben.

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