Diese Burg ist wiederrum ein leuchtendes
Beispiel, wie strategisch im Mittelalter Burgen errichtet wurden.
Die Thüringer Wipper, die bei Worbis nahe
Duderstadt
entspringt, ist im Südharzer Vorland einer der bedeutendsten Flüsse.
Das Harzvorland verlassend, bahnt sie sich ihren
Weg zwischen Kyffhäusergebirge und Hainleite. Bei Seega, in der Nähe
von Bad Frankenhausen, schnitt sich die Wipper ein canyonartiges Tal
durch die Hainleite.
Durch diesen Einschnitt – entlang der Wipper –
führte im Mittelalter und sicher auch schon davor, die Heer- und
Handelsstraße, die von Thüringen zum südlichen Harzvorland weiter
nach Norddeutschland führte. Daher war die Burg Arnsburg, errichtet
auf einem 293 Meter über Normalnull hohen Bergsporn der Hainleite,
von großer strategischer Bedeutung. Konnte die Burgbesatzung doch
genau beobachten, wer durch das Wippertal reiste, sicherlich hatte
die Burg auch gute Einnahmen durch erhobene Wegezölle.
Viel ist über die Arnsburg nicht überliefert. Da
sie aber im Volksmund auch den Namen Bonifatiusburg erhalten hat,
lässt diese Tatsache darauf schließen, dass sie schon einen sehr
frühen Ursprung hatte. Eine erste Erwähnung fand die Burg, mit ihrem
Burggelände von 25 x 60 Meter, im Jahr 1116 im Zusammenhang mit den
Sachsenkriegen. Im 12. und 13. Jahrhundert hatte die Burg einen
eigenen Adel, der sich von Arnsburg nannte.
Die Burg war auf Grund ihrer strategischen
Bedeutung immer stark umkämpft und hatte viele verschiedene Herren,
die auf ihr residierten. Zuerst waren es die Thüringer Landgrafen,
dann war sie Lehen der
Hohnsteiner
Grafen und ab 1356 Besitz der Grafen von Schwarzburg-Rudolstadt. Im
Jahr 1433 wurde eine Anwartschaft auf die Burg an die Grafen von
Stolberg
gegeben, doch sie verblieb im Schwarzburger Besitz. Im Jahr 1492
mussten letztere dann die Burg aber an die Herren von Vippach
verpfänden.
Dann gibt es nur noch eine letzte Information -
im Bauernkrieg wurde die Arnsburg im Jahr 1525 zerstört und dann
auch nicht wieder aufgebaut. Die Steine der Burgruine waren für die
Bürger von Seega willkommenes Baumaterial. Heute findet der Besucher
nur noch einen Stumpf des Bergfrieds, der 10 Meter Durchmesser hat
sowie Mauerreste vom Palas und den Ringmauern der Burg vor. Auch 3
Spitzbögen eines ehemaligen Wirtschaftsgebäudes stehen noch und ein
tonnengewölbter Keller von 6 x 13 Meter, der über eine gewölbte
Kellertreppe vom Hof aus begehbar ist, wurde rekonstruiert.
Weitere Informationen unter:
https://de.wikipedia.org/wiki/Arnsburg_(Burg)
>>> Gastgeber bei Bad Lauterberg
zurück
Copyright der Texte
Bernd
Sternal 2010
|