Die Asse ist ein Höhenzug im Nordharzer Vorland, östlich von
Wolfenbüttel. Dieser 6 Kilometer lange und 2 Kilometer breite
Höhenzug ist bis zu 234 Meter hoch und hat der ehemals größten
norddeutschen Höhenburg seinen Namen gegeben.
Die Asseburg, die zwischen den Jahren 1218 und 1223 von Gunzelin von
Wolfenbüttel erbaut wurde, galt zu ihrer Zeit als uneinnehmbar. Aber
die Zeiten ändern sich und mit ihnen die Menschen, deren Strategien
und Techniken. Nie erobert, legte der letzte Besitzer, die Stadt
Braunschweig, im Jahr 1492 Feuer auf der Burg und sie damit
gleichzeitig in Schutt und Asche.
Der Bauherr, Gunzelin von Wolfenbüttel (1187 bis 1254) war vom
welfischen Dienstmann in die machtvolle Reichsministerialität
aufgestiegen und wollte diese Macht eindrucksvoll darstellen. Mit
dem Bau der Asseburg hatte er sich dazu einen genialen Standort
gesucht. Der Bauplatz lag auf einem südlichen Kamm des Höhenzuges,
deren Hänge bis zu 100 Meter steil abfielen. Mit einem knappen
dreiviertel Hektar Grundfläche war die Burganlage gewaltig. Sie war
als hochmoderne Abschnittsburg angelegt, mit mehreren gesicherten
Höfen, drei Türmen und einem gewaltigen Zwinger. Unterhalb der
Hauptburg gab es eine wehrhafte Vorburg. Ein Konstrukt, das vor der
Zeit der Feuerwaffen uneinnehmbar war.
Aber diese Burg brachte ihrem Erbauer von Anfang
an Schwierigkeiten. Mitten in welfischem Gebiet, auf dem Grund und
Boden des Stiftes Gandersheim, waren die Probleme für eine derartige
Trutzburg vorprogrammiert. Aber Gunzelin war als Truchsess des
Kaisers zu mächtig, kaum war er tot, schon begannen die Welfen,
unter Herzog Albrecht dem Großen, die Burg zu belagern. Drei Jahre
dauerte die Belagerung, die Gunzelins Sohn Burchhard, der sich
bereits „von der Asseburg“ nannte, unbeschadet überstand. Die Burg
lag in Feindesland, was eine Versorgung und Unterstützung schwer
machte, hinzu kam starker Wassermangel. So verhandelte Burchhard mit
dem Herzog, als Ergebnis dieser Verhandlungen verkaufte er die Burg
an die Welfen für 400 Goldmark und freien Abzug. Bis zum Jahr 1330
blieb sie dann in welfischem Besitz. Finanzielle Schwierigkeiten des
Herzogtums führten dann dazu, die Burg an die Stadt Braunschweig zu
verpfänden.
Im Jahr 1492 forderte Herzog Heinrich der Ältere die Asseburg von
der Stadt Braunschweig zurück. Die Stadt lehnte jedoch ab und der
Herzog zog mit seinem Heer vor die Burg. Wieder waren es
Wassermangel und Versorgungsschwierigkeiten, die die Stadt
Braunschweig zwangen, sich zurückzuziehen. Vorher aber brannten sie
die Asseburg nieder.
Heute ist die Asseburg eine Ruine, von der nur
noch einzelne Mauerreste sowie die unteren Bereiche der Türme
vorhanden sind. Trotzdem verspürt man noch heute bei einem Besuch
die Kraft und die Mächtigkeit dieser einstigen Ganerbenburg. Weitere Informationen hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Asseburg_(Burg)
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Bernd
Sternal 2010
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