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Das Neue Schloss Sangerhausen
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Über die Geschichte von
Sangerhausen sowie über das Alte Schloss habe ich bereits in
meinem Band 2 „Burgen und Schlösser der Harzregion“ berichtet.
Ab dem Jahr 1372 war die Stadt Sangerhausen im Besitz des Hauses
Wettin und wurde von diesem im Wesentlichen als Amts- und
Verwaltungssitz genutzt. Im Jahr 1437 erfolgte auf dem Marktplatz
von Sangerhausen der Rathausneubau; das Ostende des Marktplatzes
wird bis heute durch dieses Rathaus geprägt und begrenzt.
Im Jahr 1485 wurden die Sangerhäuser Besitzungen durch die
Albertinische Linie des Hauses Wettin übernommen, die dann ab dem
Jahr 1547 Teil des Kurfürstentumes Sachsen wurden.
Im 15. Jahrhundert, also am Ende des Spätmittelalters, begannen
Ackerbürger, Handwerker und Kaufleute, die zu Wohlstand gekommen
waren, mit der Bebauung des großen Marktplatzes.
Auf einem Grundstück südlich des Rathauses wurde im Jahr 1586
begonnen ein stattliches Gebäude zu errichten. Dieses Grundstück,
mit dem Haus des Amtshauptmannes Hans von Lindenau, war zuvor vom
Amtschlösser und Kursächsischen Landrentmeister Caspar Tryller
erworben worden.
Das Alte Schloss, das ca. 1260 erbaut worden war, war dem Kurfürsten
zu eng geworden, außerdem war es baufällig. Die Absicht des
Kurfürsten, Sangerhausen zum Witwensitz zu machen, ließ sich mit
diesem Gebäude nicht mehr umsetzen. Daher ließ Kurfürst Johann Georg
I. von Sachsen das von Caspar Tryller erbaute Amtshaus ab 1616
erweitern – sein Ziel: eine neues Schloss. Nach Abschluss dieser
Aus- und Erweiterungsbauten stellte sich die bauliche Anlage als
dreiflügeliger Spätrenaissancebau mit drei Vollgeschossen und hohem
Satteldachabschluss dar. Die Nordostecke zum Markt hin erhielt einen
eindrucksvollen, zweigeschossigen Renaissance-Erker mit
Haubenabschluss. Leider musste dieser wegen Baufälligkeit im Jahr
1974 abgerissen werden, wodurch dem Neuen Schloss ein bedeutendes
Gestaltungselement verloren ging. Der Schlosshof erhielt in seiner
Nordostecke einen achteckigen, sechsgeschossigen Turm (Wendelstein)
mit geschweifter Haube. Äußerer Blickfang sind die schrägstehenden
Fenster in der unteren Turmhälfte und im Inneren beeindruckt die
Sandsteinwendeltreppe. Prägnant ist auch der zweigeschossige Erker
am Westflügel im Schlosshof, welcher von zwei toskanischen Säulen
auf Postamenten sowie vier Stützkonsolen getragen wird. Baumeister
und Architekt war der Amtsbaumeister Andreas Schwarz. Dieser
übernahm nicht nur die architektonische Gestaltung des Schlossbaues,
sondern auch den konstruktiven Innenausbau.
In den Jahren 1711 bis 1712
wurden durch Prinz Christian von Sachsen-Weißenfels am Schloss
umfangreiche barocke Umbau- und Erweiterungsarbeiten vorgenommen.
Das Schloss war zweite Residenz von Christian, der 1712 Herzog von
Sachsen-Weißenfels wurde. Im Jahr 1713 wurde auch die St.
Trinitatis-Kapelle im Beisein des Herzogs geweiht. Im Jahr 1730
stiftete Herzog Christian eine öffentliche Bibliothek im Schloss.
Von 1746 bis 1751 fungierte das Neue Schloss auch als Witwensitz der
Herzogin Sophie-Charlotte von Sachsen-Eisenach.
Im Jahr 1746 wurde das Schloss Sitz der Oberen Justiz- und
Verwaltungsbehörden. 1815 kam Sangerhausen zur Preußischen Provinz
Sachsen. Diese Verwaltungsstrukturen hatten bis 1945 Bestand, das
Neue Schloss war Sitz des Königlich-Preußischen Landgerichtes. In
der DDR fungierte das Neue Schloss als Kreisgericht, seit 1991 dient
es als Amtsgericht.
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Copyright der Fotos
und der Texte
Bernd
Sternal 2014
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Burgen und Schlösser in der Harzregion: Band
5
Bernd Sternal, Wolfgang Braun |

Am 13.06.2007 habe ich meinen ersten Burgentext geschrieben, inzwischen sind
über 7 Jahre vergangen. Seit 2010 ist jährlich ein Band „Burgen und
Schlösser der Harzregion“ erschienen – der 5. Band ist nun der letzte.
Insgesamt habe ich die Geschichte von 239 Burgen und Schlössern auf über 850
Buchseiten vorgestellt.
Hunderte Grafiken, Zeichnungen, Stiche und Grundrisse illustrieren die
Bücher und geben eine Vorstellung vom einstigen Aussehen dieser alten
Wehrbauten, von denen heute oftmals nur noch Ruinen, Burgplätze oder
Wallanlagen erhalten sind.
Viele Menschen haben mich bei diesem Projekt unterstützt. Alle hier zu
nennen würde diesen Rahmen sprengen. Dennoch möchte ich einigen
Unterstützern hiermit meinen Dank aussprechen: Ohne die vielen wun-dervollen
Rekonstruktions-Zeichnungen von Wolfgang Braun hätten diese Bücher viel von
ihrem Charme eingebüßt. Dr. Detlef Schünemann hat als ausgewiesener
Burgenkenner wesentlich dazu beigetragen, dass meine Texte ergänzt und
abgerundet wurden. Auf Grund des Einsatzes von Detlef und Marianne
Schünemann konnten eine ganze Reihe Burgruinen und Wallanlagen erstmals
vermessen und, unter Überprüfung älterer Beschreibungen, hier vorgestellt
werden.
Durch die dankenswerte Unterstützung der Genannten sowie vieler Ungenannter
ist ein Werk entstanden, das hoffentlich Burgenfreunden,
Geschichtsinteressierten aber auch kulturhistorisch interessierten Wanderern
noch lange Freude bereiten wird. |
Gebundene Ausgabe:
26,99 €
176 Seiten, 1 Übersichtskarte, 18
Rekonstruktions- und 36 Grundrisszeichnungen,
12 Stiche, 34 Zeichnungen, Grafiken und Fotos |
Gebundene Ausgabe:
26,99 €
176 Seiten, 1 Übersichtskarte, 18
Rekonstruktions- und 36 Grundrisszeichnungen,
12 Stiche, 34 Zeichnungen, Grafiken und Fotos |
Taschenbuch:
14,99 €
140 Seiten, 1
Übersichtskarte, 18 Rekonstruktions- und 36 Grundrisszeichnungen,
11 Stiche, 31 Zeichnungen, Grafiken und Fotos |
Taschenbuch:
14,99 €
140 Seiten, 1
Übersichtskarte, 18 Rekonstruktions- und 36 Grundrisszeichnungen,
11 Stiche, 31 Zeichnungen, Grafiken und Fotos |
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