Elbingerode
als Ort wurde vermutlich erstmals, in einer Urkunde von Papst
Innozenz III. für das Stift Gandersheim im Jahr 1206, als „Alvelingeroth“
genannt. Da der Ort aber in der Region des ottonisch-salischen
Jagdhofes Bodfeld
liegt, und auch das Grundwort -rode oder -ingerode auf eine ältere
Gründung hindeutet, kann eine Gründung schon vor dieser Nennung
vermutet werden.
Auch wird über Elbingerode berichtet, dass sein Name von dem
elbischen Stamm der Albinger abgeleitet wurde, der um das Jahr 1074
auf der Harzhochfläche angesiedelt wurde, um die Region
wirtschaftlich zu erschließen. Beweise für diese These gibt es
nicht. Auch ist erwiesen, dass schon im Früh- oder Hochmittelalter
dort Eisenerz abgebaut und auch verhüttet wurde. Da diese
Erzvorkommen von großer strategischer Bedeutung für die Königshäuser
jener Zeit waren, kann angenommen werden, dass sie auch durch Burgen
geschützt wurden.
War die Hochharzfläche bis in das Jahr 1115
Königsgut, so änderte sich das nach der Schlacht am Welfesholz
zwischen Heinrich V. und den sächsischen Edelleuten. Zunehmend
gewannen Partikulargewalten an Bedeutung und es bildeten sich eine
Anzahl miteinander rivalisierender Grafengeschlechter. Daraus
resultierend zählte dieses Gebiet der Hochharzfläche bis ins 19.
Jahrhundert zu der am meisten zersplitterten Region Deutschlands.
Dadurch ist auch die Lehnsgeschichte von Ort und Burg Elbingerode
schwer überschaubar und hochkompliziert.
Wann und von wem letztendlich die Burg
Elbingerode erbaut wurde, ist bisher nicht bekannt. Im 13.
Jahrhundert waren wohl die
Hohnsteiner, die
Blankenburger und die
Regensteiner
Grafen Lehnsherren des Gebietes. Dass die Burg zu jener Zeit schon
bestanden hat, ist anzunehmen, denn es wurde eine gräfliche Vogtei
erwähnt. Eine Ersterwähnung als Castrum Eluchingerode stammt aus dem
Jahr 1308.
Im Jahr 1319 wurde das Elbingeroder Lehen vom Stift Gandersheim an die
Grafen von Regenstein übertragen und im Jahr 1344 wurde unter den
Wernigeröder Grafen erstmals ein „Slos“ in Elbingerode genannt.
Als Lehnsherren folgten unter anderen die Grafen von Heldrungen und über den
langen Zeitraum von 1427 bis 1564 als Erben der Wernigeröder Grafen, die
Grafen von Stolberg. Diese nahmen auch um das Jahr 1514 den Neubau des
Wohnbaus als Renaissanceschloss vor. In den folgenden über zweihundert
Jahren wurden immer wieder Erneuerungen und Verbesserungen am Schloss
vorgenommen. Von Gustav Lindemann wurde in seiner „Geschichte der Stadt
Elbingerode“ aus dem Jahr 1909 eine ausführliche Beschreibung des Schlosses
nebst Inventar für das Jahr 1628 aufgestellt.
Im Jahr 1753 kam es dann zu einer gravierenden Zäsur, ein
Stadtbrand vernichtete das Schloss sowie große Teile
Elbingerodes. Das Schloss hatte zuvor das Ortsbild geprägt.
Fortan prägte die Schlossruine das Bild der neuen Stadtstruktur.
Das Alte Schloss wurde zwar nicht wieder aufgebaut, das Amt
Elbingerode brauchte aber ein Amtshaus und das wurde am Fuße des
Schlossberges errichtet.
Die ehemalige Kernburg war ein unregelmäßiges Vieleck von 35 x
50 Meter und nach romanischem Grundschema erbaut. Umgeben war
sie von einer mächtigen Ringmauer. Im Innenbereich befand sich
ein freistehender runder Bergfried. An die Ostseite der
Ringmauer waren die Wohngebäude gefügt. Südlich der Kernburg
befand sich eine Vorburg, die um das Jahr 1739 mit einem Gutshof
überbaut wurde. Ein umlaufender Graben sicherte die Anlage und
ist an der West- und Südseite erhalten. Von der Kernburg sind
nur noch Mauerreste von der Ringmauer und den Wohngebäuden
erhalten sowie die Keller der Wohngebäude. Der Schlossberg in
Elbingerode ist durch einen Aufgang begehbar.
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Bernd
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